Sprechendes Denkmal

Denkmale erzählen ihre Geschichte

Denkmale erzählen ihre Geschichte

Auf dieser Seite stellen sich ausgewählte Denkmale in NRW vor: Wann wurden sie errichtet, was war ihr ursprünglicher Zweck und welche Bedeutung haben sie heute? Aber auch: Was haben sie erlebt und was können wir heute aus ihrer Geschichte lernen?

Jedes Denkmal hat eine Botschaft für uns. Sie zeigen Haltung und repräsentieren Werte, die noch heute die Basis für eine demokratische und offene Gesellschaft bilden. Gleichzeitig spiegeln die Denkmale die Vielfalt der Kulturlandschaft in NRW wider. Es lohnt sich nicht nur, in ihre Geschichten einzutauchen, sondern auch in ihren Erhalt zu investieren.

Über das Projekt

Im Jahr 2020 feierte die GlücksSpirale ihr 50-jähriges Jubiläum. Aus ihren Erlösen wird neben dem Sport und der Wohlfahrtspflege auch der Denkmalschutz gefördert. Um das Jubiläum zu feiern, haben die Deutsche Stiftung Denkmalschutz und WestLotto das Projekt Das sprechende Denkmal initiiert.

Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz ist die größte private Initiative für Denkmalpflege in Deutschland. WestLotto unterstützt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz dabei, die historischen Zeugen zu schützen und für spätere Generationen zu bewahren.

Erweiterung des Projekts

Neben den sprechenden Denkmalen, die in Kooperation mit der Deutschen Stiftung Denkmalschutz entstanden sind, kooperierte WestLotto 2021 mit campus relations, einer Studierendeninitiative für PR an der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster. Für diese Denkmale (der) young professional haben die Studierenden ihr fachliches Wissen in die Tat umgesetzt und den auf dieser Seite blau markierten Denkmalen eine Stimme verliehen.

In einer Kooperation mit dem Westfälischen Heimatbund (WHB) sind 2022 Denkmale aus einer Leseraktion des WHB-Magazins ausgewählt und zum Sprechen gebracht worden. Auch diese Denkmale sind hier blau markiert.

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Sagen und Legenden ranken sich um mich. Ich wurde bereits 1424 zum ersten Mal schriftlich erwähnt und meine spirituelle Bedeutung ist bis heute spürbar. Ich füge mich daher wunderbar in die historische Klosterlandschaft rund um Arnsberg ein.

Ich bin ein Pionier und Superlativ! Als erstes, frei bewegliches Radioteleskop Deutschlands bin ich in die Forschungsgeschichte eingegangen. Man nennt mich auch Astropeiler. Seit 1956 stehe ich auf dem Stockert und bin heute das weltweit größte und leistungsfähigste Radioteleskop in der Hand von Amateuren.

Bockwurst mit dem Fraktionsvorsitzenden, Käffchen mit dem politischen Gegner – das gab‘s nur bei mir. In 40 Jahren am ehemaligen Regierungssitz Bonn habe ich viel gesehen und kann viele Geschichten über politische Größen wie Helmut Kohl oder Joschka Fischer erzählen.

Ich stehe für Föderalismus und das stetige Ringen um Ausgewogenheit in unserer Demokratie. Und ich schätze gleichwohl den Wettbewerb unter uns Bundesländern. Dieser drückt sich auch architektonisch aus - im schönsten Haus aller Landesvertretungen. Bei mir.

Als erstes Kino in Westfalen erlebte ich nicht nur glamouröse Zeiten der Kinogeschichte: Von den goldenen 20ern über Nazi-Propaganda bis hin zu einer ungewöhnlichen Umbauaktion kann ich aufregende Geschichten erzählen – und lade zum Besuch ein, denn ich bin auch heute noch aktiv.

1503 hat man zum ersten Mal von mir berichtet. Heute heiße ich „Hof Steckenpferd“ und bin als integrativer Erlebnis-Bauernhof bekannt. Meine Aufgabe ist es, die Prozesse des ländlichen Wirtschaftens lebendig und beeindruckend an meine Gäste zu vermitteln. Wie? Davon erzähle ich Ihnen sehr gern.

Als Mausoleum der Familie Schuchard, auch bekannt als Mausoleum Calenberg, halte ich die Toten der Familie Hugo Schuchard in Ehren. Seit 1892 gibt es mich, heute bin ich in Hanglage unterhalb des kommunalen Friedhofs in Calenberg zu finden.

Ich bin ein angesagter Treffpunkt für Denker und Lenker. Johann Wolfgang von Goethe und Wilhelm von Humboldt besuchten mich, bei mir wurde der Grundstein für Effi Briest gelegt. Und einen weiteren Höhepunkt will ich erwähnen: Das Kaiserfest 1877, als Kaiser Wilhelm I. und seine gesamte Entourage zum Besuch eines Festspiels anreisten.

Eine Schule bin ich schon seit 1907. Meine Aula und meine Sangesempore sind besonders beeindruckend. Meinen Namen habe ich ab und an – nicht ganz freiwillig - gewechselt. Nachdem ich zwischenzeitlich nach dem Nobelpreisträger Emil Fischer benannt wurde, begrüße ich heute als „Paul-Gerhardt-Schule“ viele fleißige Grundschulkinder.“

In Fleckenberg, am Ufer der Lenne, einem ruhigen Fluss im schönen Sauerland, mit Blick auf den Bärenberg - hier finden Sie mich: die Besteckfabrik Hesse. Stellen Sie sich vor: Seit ich 1982 stillgelegt wurde, ist tatsächlich alles im Original erhalten. Ich bin Ihre Chance auf eine faszinierende Zeitreise.

Gewaltenteilung und eine unabhängige Justiz sind wichtige Säulen der Demokratie. Vor rund 250 Jahren waren die Zeiten andere: Ich habe diese Zeiten erlebt, ich stamme nämlich aus dem Jahr 1736 und kann als ehemaliger Gerichtssaal mit angeschlossenen Zellen anschaulich davon erzählen.

Nicht nur in der Industriegeschichte des Ruhrgebiets spielte ich eine entscheidende Rolle, sondern auch bei der Gründung eines der bekanntesten deutschen Fußballvereine. Was die Bergleute und Schalke 04 in der Stadt der 1000 Feuer noch heute verbindet, möchte ich erzählen.

Alles, nur nicht gewöhnlich, das bin ich: die Jugendburg Gemen. Ich zähle zu den außergewöhnlichsten Burgen im Münsterland. Bei einem Spazierweg können sie mich umrunden und werden verblüfft feststellen, dass ich von jeder Seite aus anders aussehe. Heute bin ich eine Begegnungsstätte der Kirchenarbeit, eine der wichtigen, großen katholischen Jugendbildungseinrichtungen in Deutschland.

Ob gesellschaftlicher Wandel oder Siedlungsbewegungen, ich habe über die Jahre hinweg bereits die verschiedensten Phänomene und Geschehnisse erlebt. Ich bin die Hofanlage Goch und als Gaststätte und Lebensmittelladen bin ich seit jeher Teil des täglichen Lebens der Menschen in und um die Region am Niederrhein.

Als prächtiges spätbarockes Herrenhaus wurde ich 1756/57 auf dem Gut der einflussreichen Familie Harkort errichtet. Ich bin der Geburtsort von Friedrich Harkort, dem bedeutenden Politiker, Industriellen und „Vater des Ruhrgebiets“.

Eine der berühmtesten deutschen Dichterinnen, Annette von Droste-Hülshoff, wurde hier bei mir, einer typisch westfälischen Wasserburg, geboren. Und wie meine prominente Bewohnerin habe auch ich einiges zum Thema Feminismus zu sagen.

Das kann man sich heute vielleicht gar nicht mehr vorstellen, aber ich habe mein Dasein einer Großfamilie mit 22 Kindern – von einer Mutter - zu verdanken. Ich bin das Haus Stapel, ein klassizistisches Herrenhaus in Havixbeck und eines der größten Wasserschlösser Westfalens.

Bildung und Fachkenntnisse verbinden – ein Erfolgsmodell. So war ich 1802 als erste Industrieschule in Westfalen auch Vorbild für die heutigen Berufsschulen. Wie entstand die Idee und was ist bei allem Erfolg heute anders als damals?

Bei mir trifft Geschichte auf Tradition. Meine Gräfte, mein prächtiger Baumbestand und auch der Gutshof sind denkmalgeschützt. Als Arche der Vielfalt widme ich mich heute dem Ackerbau und der Viehzucht, um seltene Arten zu schützen und zu erhalten.

Die Zeit hat ihre Spuren an mir hinterlassen. Aber meine Haube, also mein Dach, ist unter anderem wieder komplett mit Holzschindeln eingedeckt – wie früher. Das war vielleicht ein Spektakel: Mein gesamtes Oberstübchen musste am Stück mit einem Kran vorsichtig vom Turm gehievt werden, um es zu restaurieren. Ich bin die Kerssenboom‘sche Mühle, ein sogenannter Turmholländer aus dem Jahr 1849.

Heutzutage ist es selbstverständlich, ein Badezimmer zu Hause zu haben. Früher sah das ganz anders aus. Von den Anfängen der Hygiene und wie wichtig sie heute ist, weiß ich als altes Bauernbad zu berichten.

Ich stamme aus der Blütezeit als Kleve noch als Bad Cleve bekannt war und ein gewisser Dr. Johann Heinrich Schütte hier die Heilquelle entdeckte. Die Stadt wurde zum Magneten für viele Besucher und ich, das Kurhaus zum beliebten Ausflugsziel. Als Museum locke ich mit Kunst wie den authentischen Atelierräumen von Joseph Beuys.

Im Jahr 1839 war ich eine ganz neue Art von Bauwerk und Teil der weltweit ersten internationalen Eisenbahnstrecke. Außerdem habe ich eine bewegte Geschichte hinter mir – z. B. bot ich Unterschlupf vor der Nazi-Verfolgung.

Meinen ursprünglichen Zweck habe ich in jüngster Zeit als Wohlfahrtszentrum für alle Menschen wiederaufgenommen. Ich habe allerdings eine bewegte und schlimme Geschichte hinter mir, die noch heute als Mahnung gegen Diskriminierung dienen soll.

Rheinkilometer 702,5 – dort liege ich. Ich bin eine historische Schiffsbrücke, die aus drei Fischerbooten mit den Namen EINIGKEIT, RECHT und FREIHEIT konstruiert ist und früher das Bayer-Gelände erschloss. 2012 wurde ich wiedererrichtet und lade wieder zum Gang über die Wuppermündung und Sinnieren über die Werte der Demokratie ein.

Mein Gebälk ist deutschlandweit einzigartig. Seit 1991 stehe ich deshalb als Baudenkmal der Industriekultur unter Denkmalschutz. Dass ich mich frisch renoviert in alter Pracht zeigen kann, das verdanke ich engagierten Bürgerinnen und Bürgern, die sich in meinen historischen Hallen Räume für Vereine, Initiativen, Kunst und Kultur erschaffen.

1326 gegründet war ich für die Leprakranken ein wichtiger Zufluchtsort. Heute wirkt mein Fachwerkhaus von 1662 heimelig, aber ich kann eine ambivalente Geschichte von Isolation, aber auch Zuwendung schildern.

Für mich wurde 1958 eigens ein Architektenwettbewerb ausgelost, den Harald Deilmann, damals bereits Schöpfer des Münsteraner Stadttheaters, für sich entschied. Auch wenn meine Architektur eher nüchtern und funktional erscheint, so besteht meine Aufgabe doch darin, Menschen in Nordrhein-Westfalen zu glücklichen Millionären und Millionärinnen zu machen.

Napoleon Bonaparte hat mich bauen lassen. Daher auch mein französischer Name, der für „s’épancher“, „sich ergießen“, steht - perfekt für ein Wasserdosierungsbauwerk. Doch ich könnte mich ebenso „L'inachevé“ nennen, „die Unvollendete“. Denn ich kam nie wie geplant zum Einsatz.

Kriege, Kämpfe, Besitzerwechsel – in meinen mehr als 500 Jahren habe ich einiges kommen und gehen sehen. Als Kulturort bin ich sehr beliebt und kann stolz davon berichten, dass ich als außerschulischer Lernort gern besucht werde. Außerdem möchte ich betonen, dass ich etwas mit dem schiefen Turm von Pisa gemein habe.

Ich war schon vor 250 Jahren eine Art Disneyland. Mit meinen über 100 Attraktionen und meiner außergewöhnlichen Gartenarchitektur fasziniere ich meine Besucher seit jeher. Als Erholungsgebiet und angesagter Treffpunkt für Kulturhöhepunkte bin ich auch heute noch über alle Grenzen hinweg bekannt.

Warburg ist eine beeindruckend spirituelle und geschichtsträchtige Stadt! Mehrere klösterliche Einrichtungen haben sich hier angesiedelt - aber das wissen Sie ja sicher bereits. Ich bin eine davon! Ich bin das Kloster Sankt Jakob von Sarug. Seit 1996 bin ich der Bischofssitz und das spirituelle Zentrum der Syrisch-Orthodoxen Kirche in Deutschland.

Bildung für alle, das ist mein Auftrag seit 1929. Als sogenannte Volksbibliothek stehen meine Türen jeder Bevölkerungsschicht und nicht nur Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern offen. Mich freut das rege Interesse an den rund eine halbe Millionen Medien, die ich heute kostenlos oder gegen geringe Gebühr zur Ausleihe anbieten darf.

Es ist kaum zu glauben, aber ich bin samt meiner Mauern und Toren weitestgehend vollständig erhalten. Das ist besonders, denn meine sichtbaren Teile stammen aus dem späten 14. Jahrhundert. Ich zähle zu den wenigen Stadtmauern im Rheinland, deren Ring noch nahezu vollständig vorhanden und zu besuchen ist.

Die Staumeldungen im Radio wollen mal wieder nicht enden und wie immer mit dabei: die A2 – die Rennstrecke zwischen dem Ruhrgebiet und Berlin. Glücklich kann sich schätzen, wer bei mir einen Augenblick der Ruhe sucht, statt überfüllte Rastplätze anzusteuern. Ich bin die älteste evangelische Autobahnkirche Deutschlands.

Meine Aufgabe änderte sich über hunderte von Jahren häufig, aber eines änderte sich nie: Mein hoher Begegnungsfaktor. Somit bringe ich Menschen in ganz Fürstenberg zusammen und agiere als kraftvoller Ort der Dorfkultur.

Meine runde Bauweise einzigartig, mein Heizsystem eine Sensation. Ich bin ein wahrer Vorreiter in und um Fürstenberg. Auch bei Herzensangelegenheiten. Ich hatte früh den Sinn für die wichtigen Dinge – Bildung für alle, auch die Mädchen.

Zerstörung, Besitzerwechsel und Aufgabentausch: Ich bin ein schönes Beispiel für die Umwandlung einer Burg in ein Schloss. 1325 als mittelalterliche Vorstenburg errichtet, bin ich heute der Stammsitz der Familie von Westphalen. In meinem Dasein habe ich so einiges mitbekommen und erlebt.

Ich bin seit jeher eng verbunden mit dem Ort und seinen Menschen. Während mein Boden schon immer landwirtschaftlich genutzt wurde, bin ich mittlerweile ein echtes Allroundtalent und liefere auch Quellen für erneuerbare Energien und lade regelmäßig zu Wochenmärkten sowie kulturellen Veranstaltungen ein.

Ich bin zwar nicht so groß und nicht ganz so berühmt wie mein Namensvetter, das „Flat Iron Building“ in New York, aber ich bin genauso einzigartig. Die engen Gassen in der Altstadt machten es notwendig, dass ich in einer besonderen Form gebaut werden musste. Dieser verdanke ich meinen Beinamen „Bügeleisenhaus“.

„Friedrich, steh auf, es ist Telegrafenwetter!“ So könnte es einst durch meine Mauern gehallt haben, wenn das Wetter tagsüber klar und das Sonnenlicht nicht zu gleißend war. 62 Stationen waren wir insgesamt. Ein Zeichen war bei gutem Wetter in gut 7,5 Minuten übertragen. Damals rasend schnell, heute Grund den Internetprovider zu wechseln.

Ich stehe hier seit 1728 und bin ein recht beeindruckendes technisches Kulturdenkmal. Ich war als Eisen- und Hammerwerk in vorindustrieller Zeit einer der gewerblichen Mittelpunkte des Herzogtums Westfalen. Tiefgruben und Tagebau prägten das Leben in meiner Gegend. Heute zähle ich zu den ältesten, historischen Hochofenanlagen Deutschlands.

Dass ich ein gotisches Bauwerk bin, erkennt man an meinen spitz zulaufenden Bögen. Ich bin das historische Rathaus am Marktplatz in Werne. Gemeinsam mit der benachbarten Christophorus-Kirche sowie dem Alten Steinhaus, gehöre ich zur ältesten steinernen Bausubstanz der Stadt Werne. Ich bin ein wahrlich seltenes Architekturdenkmal.